Saisonauftakt Vierwaldstättersee

Seit einigen Jahren treffen wir uns, eine Gruppe von Freunden, um die Velosaison mit einer Tour um den Vierwaldstättersee einzuläuten. Die Route ist bis auf wenige Ausnahmen immer gleich. Dieses Jahr haben wir uns in Luzern um 10 Uhr zu viert beim Tor vor dem Bahnhof versammelt. Es war bewölkt, aber nicht kalt. Perfekt für eine erste gemeinsame Ausfahrt!

Vom Bahnhof aus ging es direkt rein ins Getümmel auf der Seebrücke. Die ersten Kilometer sind oft ungemütlich, da man leider auf der Strasse fahren muss - zwar mit Velostreifen, aber bei dem Verkehrsaufkommen ist das schon grenzwertig. Keine drei Kilometer und wir sind beim Verkehrshaus, ab hier ist es ruhiger und viel besser zu fahren. Für einen Moment können wir den Blick auf den See geniessen, dann beginnt schon die erste von zwei grossen Steigungen.

Obwohl “gross” relativ ist. Für eine gemütliche Runde um den See, die grösstenteils recht flach ist, würde ich sie schon “gross” nennen. Auf einer Strecke von 1'200 Metern geht es wahnsinnige 50 Meter hoch. Nach wenigen Minuten sind alle oben in Meggen angekommen und wir legen eine kurze Trinkpause ein. Anschliessend bauen wir alle gewonnenen Höhenmeter wieder ab, bis wir in Merlischachen von einer Baustelle ausgebremst werden. Ein bisschen links herum, ein bisschen rechts herum, etwas vor und auch wieder zurück - gemeinsam schaffen wir es vorbei!

Ehe wir uns versehen sind wir in Küssnacht. Die Strasse direkt am See ist natürlich gesperrt, alles eine grosse Baustelle. Keine Möglichkeit, vorbei zu kommen, wir müssen durch den Ort fahren. Schade, denn der Platz am See ist sehr sehenswert. Aber so halten wir uns jedenfalls nicht unnötig mit noch mehr Fotos auf und fahren ohne zu stoppen weiter.

Hinter Küssnacht gibt es auch viele schöne Aussichten zu geniessen. Unterbrochen von Steigung Nummer zwei, die uns durch den Ort Greppen führt. Die ist schon etwas herausfordernder als die erste: Ein Höhenunterschied von 90 Metern möchte auf zweieinhalb Kilometern überwunden werden. Aber auch das ist machbar. Unsere Regel: Jede Person fährt ihre eigene Geschwindigkeit und kann so viel Zeit brauchen, wie nötig. Oben wird immer gewartet und eine Pause eingelegt.

Damit haben wir ungefähr ein Drittel der heutigen Strecke geschafft - aber auch schon so gut wie alle Höhenmeter! Ab hier geht es hauptsächlich flach weiter. Aber da wir nun hoch über dem See sind kommt zuerst eine rasante Abfahrt runter nach Weggis ans Wasser.

Der See-Elefant ist eine Felsformation im Wasser in Ufernähe, die in ihrer Form an einen auf dem Felsen stehenden Elefanten erinnert.

Mit vielen kleinen Foto-Stopps geht es nun immer am Wasser entlang. Ehe wir uns versehen sind wir durch Vitznau durch (hier steigen Touristen vom Dampfschiff auf die Zahnradbahn rauf zum Rigi um) und schon liegt Gersau vor uns. Gerade rechtzeitig, denn bei einigen von uns macht sich nun ein kleines Hüngerchen breit. Als hätten wir da was geplant! Direkt am See machen wir im Seerestaurant Pauli eine wunderbare Mittagspause.

Leckeres Essen und dazu ein Bierchen füllt unseren Energiespeicher wieder auf! Wir haben die Hälfte der heutigen Route geschafft. Zurück nach Luzern geht es auf der anderen Seeseite. Da kommt es nach dem Mittagessen genau recht, nicht sofort wieder mit dem Velo loszustürmen. Wir fahren nur ein kleines Stück zur Autofähre, die uns von Gersau in 20 Minuten über den See nach Beckenried bringt. Normalerweise eine wunderbare Zeit zum Verdauen, nur heute war es etwas ungemütlich: Über Mittag hat der Wind deutlich zugenommen. Auf der Fähre haben wir uns nicht bewegt und waren recht exponiert, so wurde es uns doch arg kühl.

Als die Fähre nach 20 Minuten am anderen Ufer angelegt hatte waren alle froh, dass es nun wieder mit dem Fahrrad weiter ging und wir uns warmstrampeln konnten. Das muss auch sehr gut funktioniert haben, denn keine zehn Kilometer weiter dachten wir alle gemeinsam, dass ein leckeres Glace eine tolle Idee wäre und sind kurz hinter dem Flugplatz Buochs im Allmendhüsli eingekehrt. Die Schlemmerei ging weiter! Ein perfekter Stop, um nach dem leckeren Mittagessen etwas zu fahren und nun am Nachmittag noch ein Dessert hinterher zu schieben.

Von hier aus ist es nun nicht mehr allzuweit zurück nach Luzern. Die restliche Strecke ist nun auch nicht mehr besonders sehenswert, führt sie doch meist durch Gewerbegebiete und Ortschaften. Obwohl uns das heute auch etwas entgegen kommt, denn die Bebauung der Ortschaften hält den stark aufgefrischten Wind ganz gut ab. So kommen wir nach nicht ganz sieben Stunden wieder am Bahnhof in Luzern an, wovon wir aber nur gut dreieinhalb Stunden im Sattel gesessen haben. Die restliche Zeit war für Fotos, Mittagessen, Dessert und ein paar kleinere Stopps. Wir haben in der Zeit immerhin ziemlich genau 60 Kilometer zurück gelegt und alles in allem 450 Höhenmeter überwunden. Damit haben wir das Mittagessen und Dessert erfolgreich kompensiert!

Die im Beitrag beschriebene Route als Linie auf einer Karte.

Die Route gibt es natürlich wie immer zum Nachfahren online:

Lieben Gruss
Marcus

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